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Falsches Metzenjoch (Tuxer Alpen) am 6.8.2024

Begonnen von Bergautist, 08.08.2024, 09:15

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Bergautist

Bei meinen Unterinntaltouren mit dem ÖPNV fiel mir immer wieder der zackige Kamm des Kellerjochs auf (Bild 1). Der wird manchmal, leider vieldeutig, auch Kreuzjoch genannt. Also ging es diesmal per ÖPNV auf 1861 m hoch (Bahn, Bus/Zillertalbahn, Spieljochbahn). Da die Spieljochbahn von 9 bis 16 Uhr fährt, dachte ich, alle Zeit dieser Welt zu haben und begann mit der Besteigung des Metzenjochs (2313 m) über das Onkeljoch (2066 m). Zum Metzenjoch fand ich im Internet nur einen einzigen Bericht. Jetzt weiß ich, warum!

Als ich nach einem zum Schluss weglosen, aber nicht spurlosen T4-Anstieg (Bild 2) schließlich am Gipfelkreuz (Bild 3) stand, war klar: Das hier kann nicht das Metzenjoch sein. Das Gipfelbuch behauptete zwar etwas anderes. Aber wie man vom Gipfel aus sehen konnte, ist das 200 m Luftlinie entfernte Metzenjoch um einiges höher und wahrscheinlich nur mit Kletterei der schärferen Art zu besteigen. Aber kein Grund zum Ärgern! Für den bestiegenen Gipfel muss halt nur ein anderer Name her. Falschegg hätte prima gepasst, aber das hat die tirismap schon an einen unbedeutenden Geländepunkt bei 2099 m vergeben. Also nenne ich es ab jetzt Falsches Metzenjoch. (Bild 1 zeigt links das Falsche Metzenjoch, in der Mitte das echte und rechts das Kellerjoch mit der Gipfelkapelle.)

Der Abstieg erfolgte nicht wie beim Aufstieg gratnah, sondern über eine gut gestufte Steilgraswiese (Bild 4: Rückblick). Dann wollte ich eigentlich noch das Kellerjoch dranhängen. Auf dem Weg dorthin verließ mich aber die Lust: zu warm! Schließlich ist man den ganzen Tag ohne Schatten unterwegs, und wenn gerade kein Wind weht, ist es genauso brütend wie unten im Tal. Bin also gerade mal bis zum Nordostgrat des Kellerjochs gekommen.

Ein wirkliches Ärgernis war leider die Beschilderung ohne jegliche Angaben über Dauer oder Weglänge, Beispiel Bild 5. Dort bin ich dummerweise dem Wegweiser zur Bergstation gefolgt. Dadurch wurde die Strecke für den Rückweg nicht nur unnötig um 50 % verlängert, auch die Höhenmeter stiegen um 50 % an. Und so kam ich trotz letzter, schweißtreibender Kraftanstrengungen erst 10 Minuten nach 16 Uhr an der Bergstation an. Zum Glück bin ich aber doch noch ohne 1300 Hm-Fußhatscher nach unten gekommen - Dank an die sehr empfehlenswerte Spieljochbahn!

Verbesserungsvorschlag: Wenn man das Gebiet oberhalb des Spieljochs für die Sommernutzung wandertauglicher machen will, braucht es Wegweiser,

  • die vollständig sind, also die besten Wege nicht unterschlagen
  • und die eine Zeitangabe enthalten!

Im jetzigen Zustand kann ich noch keine roBerge-Empfehlung vergeben. Aber wenn man den Metzenjochversuch auslässt, könnte es doch noch zu einer "gemütlichen" roBerge-Tour zum Kellerjoch werden. Das wird aber einen weiteren Versuch kosten, denn der Luis-Lechner-Steig zur Kellerjochhütte ist in Dianacht als gesperrt gekennzeichnet. Und den beschilderten Umweg über die Südseite sollte man vorher wenigstens einmal getestet haben.

Unbedingt zu empfehlen ist auch die nostalgische Zillertalbahn. Dort ist der Kunde noch König, man kann die Karte bei einem echten Schaffner im Zug erwerben! Glück gehabt, denn das Ticket nach Kufstein hatte ich vergessen, vorab am Automaten zu lösen...

Tourdaten incl. Fußwege beim Umsteigen zur Spieljochbahn: 13 km, 1000 Hm