Gipfelnamen für Gupf südlich des Katzenköpfls gesucht

Begonnen von Bergautist, 27.02.2019, 10:44

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Bergautist

Kennt jemand den Namen des Hügels mit der Höhe 1147 m?:

https://v.bayern.de/r2xrF

Der Waldgupf liegt genau südlich des Katzenköpfls (1132 m) im Mangfallgebirge, ist sogar noch höher, hat aber in den mir bekannten Karten keinen Namen! Auch die Zeitreise hilft nicht weiter.

Nur in den Positionsblättern von 1817 fand sich eine Beschriftung. Die kann ich aber leider nicht entziffern:

https://v.bayern.de/W96nT


geroldh

Zitat von: BergautistKennt jemand den Namen des Hügels mit der Höhe 1147 m ? ...
Hmm, muß jeder "Waldgupf" auch einen Namen haben? :)
Hast du in die historische Karte bereits weiter hineingezoomt? ;)
Denn da würde ich an dieser Stelle (und in Relation zu den anderen Bezeichnungen - wobei "Katzenköpfl" nicht bezeichnet ist) "Pfingstm" lesen - und dies könnte auch gut mit der Schrift in der höheren Zoomstufe übereinstimmen.
Aus heutiger Sicht ist das "m" am Wortende äußerst ungewöhnlich - selbst wenn man es mit einem (fiktiven) Punkt und damit ggfs. als Abkürzung für einen Wortteil betrachtet.
Oder wurden in der weiteren Zoomstufe sogar drei Buchstaben "wegretuschiert" (damals noch "Kratztechnik")? ???
Einen "Zeitzeugen" zu befragen wird leider etwas schwierig... >:D

Bergautist

Zitat von: geroldh am 27.02.2019, 20:16
Hmm, muß jeder "Waldgupf" auch einen Namen haben? :)
Nö, aber wenn in einer Karte was drinnen steht und ich das nicht lesen kann, dann nervt mich das! :P

Zitat von: geroldh am 27.02.2019, 20:16
Hast du in die historische Karte bereits weiter hineingezoomt? ;)
Ja, und dabei den Fehler gemacht, dass ich beim Zoomen den Mauszeiger an der falschen Stelle hatte, so dass dein Pfingstm woanders hinsprang. Aber jetzt macht es Sinn: Das untere Wort in den Positionsblättern scheint Pfingsmösl zu heißen. Keine Ahnung, was das bedeuten könnte, aber dank deines Tipps sind wir schon einen guten Schritt weiter!

P.S.: Damit habe ich den BayernAtlas wohl endgültig überfordert, der hat bei mir gerade seinen Dienst eingestellt! #hihi#


maxbe

Zoom mal nicht so weit rein und sieh dir die 1:50000 aus den 1940er-Jahren an: https://v.bayern.de/cY9tZ
"Pfingst-Mösl"
Grüße
Max

Bergautist

Zitat von: maxbe am 27.02.2019, 23:50
Zoom mal nicht so weit rein und sieh dir die 1:50000 aus den 1940er-Jahren an: https://v.bayern.de/cY9tZ
"Pfingst-Mösl"
Danke, Max! Du hast das Rätsel wohl endgültig gelöst! Und das fehlende "t" in den Postionsblättern scheint der dort übliche Schreibfehler zu sein. In der von dir gefundenen Vergrößerungsstufe findet man das Pfingstmösl übrigens in den Jahrgängen 1920, 1939, 1950 und 1957. Danach wird es unterschlagen. #sonicht# Die Karten lassen sich übrigens herunterladen: Linksklick auf BayernAtlas!

Wenn Wikipedia recht hat (https://de.wikipedia.org/wiki/Biermösl_Blosn), müsste es hochdeutsch dann das "Pfingstmoos" heißen, d.h., ab jetzt sind unsere Botaniker gefragt! Wenn natürlich ein Moor gemeint wäre, dann stellt sich die Frage, wie sich ein Moor auf einer runden Bergkuppe bilden kann, die nach allen Seiten hin entwässert...

maxbe

Ich denke, der Name bezieht sich auf eine (feuchte?) Senke südwestlich davon. In der aktuellen Webkarte ist nur noch ein Berg südöstlich zu sehen mit einer gestrichelten 1130m-Höhenline umrahmt. Auf den gescannten Papierkarten sind das zwei 1130m hohe Berge.

Für Gipfel wird auf diesen Karten fast immer eine gebogene Schrift halb um den Gipfel rum verwendet. Bei länglichen Fluren oder dort wo man Berge/Hänge meint statt nur den Gipfelpunkt hat man versucht, die Flächen schräg gebogen zu füllen. So wie das Pfingstmösl geschrieben wird, ist das ein Punkt oder recht kleine Fläche aber kein Gipfel ist.

Bergautist

Zitat von: maxbe am 28.02.2019, 08:55
Ich denke, der Name bezieht sich auf eine (feuchte?) Senke südwestlich davon. In der aktuellen Webkarte ist nur noch ein Berg südöstlich zu sehen mit einer gestrichelten 1130m-Höhenline umrahmt. Auf den gescannten Papierkarten sind das zwei 1130m hohe Berge.

Für Gipfel wird auf diesen Karten fast immer eine gebogene Schrift halb um den Gipfel rum verwendet. Bei länglichen Fluren oder dort wo man Berge/Hänge meint statt nur den Gipfelpunkt hat man versucht, die Flächen schräg gebogen zu füllen. So wie das Pfingstmösl geschrieben wird, ist das ein Punkt oder recht kleine Fläche aber kein Gipfel ist.
Das klingt einleuchtend. Gut, dass wir einen Kartenspezialisten im Forum haben! Man müsste sich die Gegend mal um Pfingsten herum anschauen. Hier ein aktuelles Bild aus der Gegend mit dem gesuchten Gipfel im Hintergrund (Nordosten). Platz für ein kleines Moor ist da reichlich:



Also darf weiter gesucht werden. Schließlich gibt es an der Stelle noch eine weitere Beschriftung in den Positionsblättern:

https://v.bayern.de/ySLrM

Wendei

Auf der Suche nach Punkt 1147 hab ich  heute im Heimatmuseum Bad Aibling  die Zeichnung  vom Förster Heiss 1781 unter die Lupe genommen aber leider sind da nur die markanten Punkte namentlich erwähnt. Aber trotzdem schön zum anschauen! 

Bergautist

 #dankeschoen# Wendei!

Wer sich mit der Karte beschäftigen will, hier eine kleine Hilfe:

Wikipedia [https://de.wikipedia.org/wiki/Himmelsrichtung#Lateinische_Bezeichnungen]:
ZitatVor allem im Mittelalter und in der frühen Neuzeit wurden die Himmelsrichtungen in neulateinischer Sprache bezeichnet:

    OR = oriens, Osten
    ME = meridies, Süden
    OC = occidens, Westen
    SE = septentriones (septentrio oder septemtriones), Norden
Man muss die Karte also um 180° drehen. Außerdem darf man es mit der Maßstabstreue nicht zu ernst nehmen!

geroldh

Zitat von: Bergautist...
ZitatVor allem im Mittelalter und in der frühen Neuzeit wurden die Himmelsrichtungen in neulateinischer Sprache bezeichnet:

    OR = oriens, Osten
    ...
    OC = occidens, Westen
    ...
Man muss die Karte also um 180° drehen. ...
#genauso# ...und damit wird es klar, warum auch heute noch so manche Zeitgenossen diese beiden Himmelsrichtungen verwechseln...  ;D
Im Westen geht die Sonne auf - und im Osten unter...  #passtscho#

Bergautist

Zitat von: Wendei am 01.03.2019, 15:39
Auf der Suche nach Punkt 1147 habe ich heute im Heimatmuseum Bad Aibling die Zeichnung vom Förster Heiss 1781 unter die Lupe genommen aber leider sind da nur die markanten Punkte namentlich erwähnt. Aber trotzdem schön zum anschauen!
Nachdem ich mich mit dem Lesen der kleinen Schrift auf Wendeis Karte etwas schwer getan habe, bin ich heute nochmals zum Aiblinger Heimatmuseum geradelt, um ein größeres Foto zu machen. Dabei stieß ich erst einmal auf Bild 1. Dann gab es vom Chef aber doch eine "Sondergenehmigung" für Bild 2! (Für die volle Vergrößerung muss das Bild 2 heruntergeladen werden, sonst limitiert die Fenstergröße das Bild!)

P.S.: Das Fotografierverbot ist inzwischen aufgehoben, Bild 1 dürfte wohl inzwischen selbst zum Ausstellungsstück mutiert sein. Jedenfalls sollte von den dortigen Exponaten der Urheberschutz bereits seit langem abgelaufen sein. Wie das aber nach der unseligen, von Verlagslobbyisten ausgeklügelten EU-Urheberrechtsreform, nach deren Inkrafttreten im Internet nichts mehr ist, wie es war, aussieht, kann jetzt noch nicht gesagt werden. Hoffen wir auf möglichst viele Demoteilnehmer gegen den § 13 (http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/urheberrechtsreform-demo-in-berlin-warmlaufen-fuer-den-23-maerz-a-1255901.html)!

geroldh

Zitat von: Bergautist...
... Bild 2! (Für die volle Vergrößerung muss das Bild 2 heruntergeladen werden, sonst limitiert die Fenstergröße das Bild!)
...
#ueberraschung# Herunterladen ist nicht nötig:
Klicke auf das Bild 2 im Beitrag (Mauszeiger =,,+-Lupe") –> Bild wird ,,vergrößert" dargestellt
–> bewege den Mauszeiger auf das vergrößerte Bild bzw. DRÜCKE rechts-oben das Symbol ,,Rechteck mit Pfeil" = ,,Auf tatsächliche Größe erweitern" –> ...und du befindest dich mittendrin in der Karte von annodazumal... ;)

PS: Gibt's da im Museum noch andere historische Karten?

Bergautist

Zitat von: geroldh am 03.03.2019, 20:15
#ueberraschung# Herunterladen ist nicht nötig:
Klicke auf das Bild 2 im Beitrag (Mauszeiger =,,+-Lupe") –> Bild wird ,,vergrößert" dargestellt
–> bewege den Mauszeiger auf das vergrößerte Bild bzw. DRÜCKE rechts-oben das Symbol ,,Rechteck mit Pfeil" = ,,Auf tatsächliche Größe erweitern" –> ...und du befindest dich mittendrin in der Karte von annodazumal... ;)

PS: Gibt's da im Museum noch andere historische Karten?
Danke, geroldh, wieder etwas gelernt! Ja, es gibt noch weitere Karten und Schlösseransichten. Leider hatte ich aber keine Brille dabei, um erkennen zu können, was davon interessant ist. Es würde mich nicht wundern, wenn die nicht auch über bavaricon oder die Bayerische Landesbibliothek digitalisiert abrufbar wären:

http://www.bavarikon.de/
https://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/histkarten