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Ellmauer Halt


Vom Süden über den Gamsängersteig

Dies ist die Normalroute, der kürzeste und beliebteste Aufstieg auf die Ellmauer Halt, die höchste Erhebung des Wilden Kaisers. Deshalb herrscht hier auch meist reger Betrieb. Der Gipfel wurde schon früh von Einheimischen erstiegen, die erste touristische Ersteigung erfolgte am 29. Juni 1869 durch durch K.Hoffmann mit J. Schlechter.

Im Jahre 1970 verursachte ein größerer Bergsturz Zerstörungen im Bereich des Übergangs über die Rote-Rinn-Scharte. Die vormals direkt unter dem Gipfel stehende Babenstuberhütte wurde abgetragen und einige Meter weiter unten neu aufgebaut. Sie gewährt nun auch bei Gewittern guten Schutz.

Die Sage der Lauterbacher
Vor vielen Jahren verbannte man drei Bewohner von Lauterbach im Brixental auf die Ellmauer Halt, weil sie beim Gottesdienst in der Kirche gestritten hatten (es ging um die Grenzen ihrer Äcker). Auch während der Wandlung stritten sie weiter, als plötzlich ein Windstoß das schwere Kirchentor aufriss, die Streithähne erfasste und sie bis auf die Ellmauer Halt riss. Und wenn nun auf der Ellmauer Halt der Gewittersturm am Gipfelkreuz rüttelt, heißt es „Jetzt streiten sie wieder, die Lauterbacher“. Sie beginnen nämlich immer wieder von vorne mit ihrem Streit und vergessen dabei, dass sie nicht erlöst werden können, solange sie sich in den Haaren haben.


Die Ellmauer Halt vom Süden (im Aufstieg zur Gruttenhütte). Der Gipfel ist die höchste Erhebung, links neben der markanten Felsnadel (Kapuzenturm).

Die Ellmauer Halt vom Süden (im Aufstieg zur Gruttenhütte). Der Gipfel ist die höchste Erhebung, links neben der markanten Felsnadel (Kapuzenturm).



Kurzinfo:


Region:
Kaisergebirge
Tourenart:
Bergtour
Erreichte Gipfel:
Ellmauer Halt 2344m
Dauer:
6 - 7 Stunden
Beste Jahreszeit:
Juli bis Oktober. Der Aufstieg sollte erst dann erfolgen, wenn der Altschnee auf den Einstiegen geschmolzen ist. Früher Aufbruch im Sommer empfehlenswert, da südseitiger Aufstieg.
Einkehrmöglichkeiten:
Touristinfo:
Ellmau am Wilden Kaiser
Kufstein

Anforderung:


Höhenunterschied:
1259 m
Schwierigkeit:
mittel (mehr Info)
Anspruchsvoller und luftiger Klettersteig (B/C) auf teilweise sehr glattem Fels, nur abschnittsweise gut gesichert. Hohe Steinschlaggefahr, besonders wenn mehrere Personen/Gruppen unterwegs sind. Bei Gewitterneigung meiden (extrem blitzschlaggefährdet). Für Kinder mit entsprechender Übung ab 14 Jahre möglich.
Hunde:
Für Hunde nicht geeignet.
Hinweise für Hundebesitzer: Vorsicht beim Betreten von Almgeländen und Weideflächen - Muttertiere schützen ihre Kälber, deshalb Hunde anleinen und Distanz halten, es besteht auch Gefahr für den Hundebesitzer. Bei Gefahr Leine loslassen. Flüchtendes Wild löst auch bei ansonsten friedlichen Hunden den Jagdinstinkt aus und kann zum Verletzen oder Reißen führen. Im Extremfall sind Jäger berechtigt, frei laufende und wildernde Hunde zu erschießen. Bitte die Hinterlassenschaften in Kotbeutel entsorgen und den Beutel ins Tal mitnehmen.

Start:


Wochenbrunner Alm 1087 m


GPS-Wegpunkt:
N47 32.462 E12 19.212 zu Google Maps


Umweltfreundliche Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Öffentliche Verkehrsmittel verkehren nur bis nach Ellmau. Von dort führt eine Mautstraße zur Wochenbrunner Alm.
Bahnhof St.Johann i.T. - Buslinie 4024 nach Going; Bahnhof Kufstein - Buslinie 4024 nach Ellmau. Von dort geht es zur Wochenbrunner Alm weiter mit Taxi oder zu Fuß. Im Sommer bringt uns das Wandershuttle kostenlos um 09:00 Uhr von Ellmau auf die Wochenbrunner Alm und um 17:30 Uhr wieder zurück ins Dorf.


Mit dem Pkw:
Vom Inntal: Inntalautobahn Ausfahrt Kufstein Süd - B178 Söll - Abfahrt Going.
Von Salzburg auf der B178 über Lofer - St.Johann - Ellmau.

Innerhalb Going die Beschilderung "Wochenbrunn / Wochenbrunner Alm" beachten: nach wenigen Kilometern Auffahrt zur Mautstelle Wochenbrunn, weiter auf der Mautstraße ca. 1 Kilometer bis zum Parkplatz Wochenbrunner Alm (1085 m).

  • Ab Rosenheim: 60 Km / 1:00 Std
  • Ab München: 120 Km / 1:20 Std
  • Ab Bad Tölz: 100 Km / 1:20 Std
  • Ab Salzburg: 80 Km / 1:25 Std


Tourenplaner / Online-Fahrpläne:
hier klicken


Zum Zoomen der Karte bitte STRG und Mausrad benutzen.

Tourenbeschreibung:


Bei der Wochenbrunner Alm dem Wegweiser am Parkplatz (Gruttenhütte - Nr. 14) folgen. Meist schattiger Mischwald, deshalb auch im Sommer gut begehbar. Nicht zu steil, am Schluss etwas Trittsicherheit erforderlich. Dauer ca. 1 - 2 Stunden.

Von der Gruttenhütte auf AV-Weg Nr. 813 nordwestlich, dann nördlich ins Kar Hochgrubach (hat nichts mit den beiden Hochgrubachkaren im östlichen Teil des Wilden Kaisers zu tun) und zum Einstieg in die Grasbänder unterhalb des Kopftörlgrats. Sie werden zunehmend schmäler und luftiger. An der senkrechten gelben Jägerwand auf hässlichen Eisenbügeln aufwärts (es empfiehlt sich trotzdem, ausschließlich diese zu benutzen, damit sich die Steinschlag- und Rutschgefahr in Grenzen hält). Danach Abzweigung rechts aufwärts in die Rote-Rinn-Scharte.

Zur Ellmauer Halt steigt man einem schwach ausgeprägten Gratrücken über glatte Felsstufen weiter. Dann entweder durch die dunkle Achselrinne (Stifte und eine Leiter) oder schöner durch eine gesicherte, steile Verschneidung rechts davon (anspruchsvollste Passage) auf ein breites Geröllband (auch Maximilianstraße genannt). Von seinem östlichen Ende im Linksbogen zu gesicherten Platten und an der Babenstuber Hütte (Biwakhütte) vorbei zum Gipfel der Ellmauer Halt.

Abstieg:
Variante 1:
auf der Anstiegsroute in ca. 1 1/2 Stunden zurück zur Gruttenhütte.
Variante 2:
über die Rote-Rinn-Scharte und Scharlinger Böden ins Kaisertal nach Hinterbärenbad.
Variante 3: :
über den Kaiserschützensteig ins Kaisertal (zusammen mit dem Gamsängersteig eine schöne, aber lange Überschreitung des Gipfels).


GPS-Daten:


GPX-Tracks sind oft ungenau. Die angezeigten Daten können (insbesondere zur Höhe und Steigung) falsch sein.
Auf der Karte lässt sich rechts oben in die Kartengrundlage OpenTopomap umschalten (OpenTopoMap ist nicht immer sofort verfügbar).
Zum Zoomen der Karte bitte STRG und Mausrad benutzen.



Webcams:


Aktuelle Bilder von Webcams im Umkreis von 30km vom Ausgangspunkt.
  weitere Webcams findest du hier



Going - Ort
© https://www.panomax.com

Ellmau - Maria Heimsuchungskapelle
© https://www.panomax.com

Going - Astberg
© https://www.panomax.com

Literatur:


Alpenvereinsführer

Alpenvereinsführer Kaisergebirge alpin
Alle Routen für Wanderer und Bergsteiger
von Höfler, Horst und Piepenstock, Jan

Alpenvereinsführer Kaisergebirge alpin

Karte

Mayr Wanderkarte Nr. 51 "Wilder Kaiser - Going, Ellmau, Scheffau, Söll"

Mayr Wanderkarte Nr. 51 "Wilder Kaiser - Going, Ellmau, Scheffau, Söll"

Klettersteig-Führer

Klettersteigatlas ALPEN
Über 850 Klettersteige zwischen Wienerwald und Côte d’Azur
von Paul Werner · Iris Kürschner · Thomas Huttenlocher · Jochen Hemmleb

Klettersteigatlas ALPEN

Führer

Wandern zu Sagen und Mythen im Wilden Kaiser
von Jenewein, Herbert

Wandern zu Sagen und Mythen im Wilden Kaiser

Alpenvereinsführer

Alpenvereinsführer Kaisergebirge extrem
von Schubert, Pit

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Bildband

Wilder Kaiser - Klettergeschichte, Geschichten vom Klettern
von Höfler, Horst und Schubert, Pit

Wilder Kaiser - Klettergeschichte, Geschichten vom Klettern

Galerie:



Weitere Bilder:

Oberhalb des Hochgrubach. Nur die notwendigsten Stellen sind gesichert.An der Jägerwand.In der Roten-Rinn-Scharte. Achtung: viel loses Gebrösel und Steinschlaggefahr.Kurzweilige Kraxelei.Variante nach links zur Leiter.Variante nach rechts - die Verschneidung (Schlüsselstelle).Babenstuberhütte kurz unter dem Gipfel.Der höchste Punkt im Kaisergebirge.Beim Abstieg lädt nochmal die Gruttenhütte zur Einkehr ein.


Autor/en:


anonym  


  • Openstreetmap Darstellung von J.Dankoweit