Markanter Gipfel südlich über Innsbruck
Von der Brennernautobahn aus wirkt die 2717 m hohe Serles nahezu unbegehbar, zu exponiert und abweisend erscheinen die schroffen Felswände. Trotzdem lässt sich der formschöne Gipfel von der anderen Seite aus leicht besteigen, denn vom Kloster Maria Waldrast aus führt ein relativ einfacher Bergweg in drei Stunden auf die Waldrastspitze, wie der Berg auch genannt wird. Er gilt als hervorragender Aussichtsberg, insbesondere die Stubaier, Tuxer und Zillertaler Alpen sowie das Karwendel und die Dolomiten grüßen an klaren Tagen herüber, wobei der Habicht im Südosten dominiert.
Der Berg hat einen dreiteiligen Gipfelaufbau, deshalb nennen ihn die Einheimischen auch den "Hochaltar Tirols" (ein Altar mit zwei Flügeln, die Dreifaltigkeit). Im Sommer kann der Aufstieg recht heiß werden, deshalb sollten genügend Getränke mitgenommen werden. Eine Einkehrmöglichkeit während der Tour besteht nicht. Im Kloster Waldrast, also am Ausgangspunkt der Wanderung, kann man natürlich einkehren und auch übernachten (Info: www.mariawaldrast.eu).
GPS-Wegpunkt:
N47 07.809 E11 24.331 zu Google Maps
Umweltfreundliche Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Vom Hauptbahn Innsbruck gibt es eine Busverbindung zum Kloster Maria Waldrast, Dauer ca. 30 Minuten. Wegen der Fahrzeiten am besten bei der Touristinfo erkundigen.
Mit dem Pkw:
Über die Inntalautobahn fahren wir bis nach Innsbruck, und von hier in die Brenner-Autobahn und verlassen diese bei der Ausfahrt Matrei. Danach biegen wir in die Brennerstraße links ein, fahren also wieder kurzzeitig wieder nach Norden. Nach weiteren 1,5 km biegen wir links ab in die Straße nach Mühlbach / Mützens / Maria Waldrast. Auf dieser Straße fahren wir bergauf bis zum Kloster Maria Waldrast (ca. 7 km von der Autobahnausfahrt)
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Am Klostergasthof links vorbei gehen wir zum Brunnen der Quelle Maria Waldrast. Hier folgen wir bei einem Drehkreuz dem Hinweisschild "Serles 3h" bzw. "Weg 121 Jubiläumsweg". Der Steig führt die ersten 20 Minuten steil durch einen Wald, dann flacher durch einen Latschengürtel, der vier Mal von „Steinreissn“ durchsetzt ist. Der Weg ist nie zu verfehlen, nach knapp 2 Std. erreichen wir die flache Mulde zwischen Serles und Lämpermahdspitze. Dann geht es über das relativ flache Kar zum Serlesjöchl. Diese ist das Joch, welches die Serles mit der Roten Wand verbindet. Es bildet einen idealen Pausenplatz mit jetzt schon atemberaubenden Blicken ins Stubaital und die Stubaier Berge, bevor es an den Endspurt geht. Nordöstlich sehen wir eine mehrere Meter hohe Felsstufe, die wir überwinden müssen. Das gestaltet sich aber recht einfach, denn mit Hilfe einer ca. vier Meter hohen Eisenleiter ist dieses schwierigste Stück der ganzen Tour schnell geschafft. Anschließend helfen einige fest verspannte Drahtseile, die nachfolgenden flacheren Felsplatten zu überqueren. Allerdings sollte man auf den Platten mit ihren feingliedrigen Kieseln, ohne Seil, nicht ins Rutschen kommen. Der Mittelteil dieser letzten Stunde ist dann ein Hochsteigen im Kies, wie man es dem Karwendel kennt. Die letzten Meter verlangen über leichte Felsen nochmals etwas Armarbeit und konzentriertes Steigen, doch dann stehen wir endlich oben und können die Aussicht genießen.
Der Abstieg erfolgt auf dem gleichen Weg.
Abstiegsvariante: Hierzu verlassen wir beim Serlesjöchl unseren Aufstiegsweg und steigen über die Matreier Grube zur bewirtschafteten Ochsenalm ab. Nach ihr müssen wir ca. 20 Min. zu Maria Waldrast aufsteigen. Der Mehraufwand beträgt eine gute Stunde.
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Ich habe die obigen Download-Bedingungen genau gelesen und akzeptiere sie.
Zur Namensgebung:
Zur Bedeutung und Herkunft des Namens "Serles" wird im Folgenden der Text einer Schautafel, die auf dem Serlesjöchl steht, wiedergegeben:
Gleich zweimal geht im Winter in Mieders die Sonne über der Serles auf und ab. Nicht verwunderlich also, dass der Gipfel seinen Namen von der ladinischen Bezeichnung für Sonne 'Suredl' hat. Weil 'Suredl' auch 'Sonnenstein' bedeutet, wurde der gesamte Serleskamm, der sich vom Serlesgipfel über ca. 10 Kilometer bis zum Pinnisjoch erstreckt, früher auch Sonnenstein genannt. Geblieben ist die Bezeichnung Sonnenstein bis heute aber nur mehr dem Serlesgipfel vorgelagerten Berg.
Die Sage vom König Serles
Eine Sage erzählt, dass hier einst ein blutrünstiger, grausamer Bergkönig namens Serles geherrscht haben soll. Auch seine beiden Söhne und seine Ehefrau schreckten vor keinerlei Untaten und Mordlust zurück. Eines Tages soll Serles wieder einmal mit seinen Hunden einen Hirschen gejagt haben, der sich inmitten einer Rinderherde zu vestecken suchte. Daraufhin riss die Meute nicht nur den Hirsch, sondern auch die ganze Herde nieder. Einer der Hirten erschoss daraufhin einen Hund mit seiner Armbrust. Der König wurde sehr zornig und hetzte alle Hunde auf den Hirten, der daraufhin völlig zerrissen und zerfleischt wurde. Plötzlich verdunkelte sich der Himmel, man hörte ein Brausen und Donnern, und als sich der Himmel wieder lichtete, war von dem König nichts mehr zu sehen. Dort, wo sein Schloß gestanden hatte, ragten drei riesige Gipfel empor, das waren der König Serles und seine beiden Söhne. Wo sich die Gefolgschaft und die Hunde befunden hatten, standen nur noch Steintrümmer. Manchmal, wenn in den Nächten der Sturm heult, kann man im Tal das Heulen der Hunde vernehmen.
Maria Waldrast
Das Wallfahrtskloster Maria Waldrast, am Fuß der Serles, ist mit 1638 m eines der höchsten Klöster Europas. Nach einer Sage solle an der Stelle, wo heute das Kloster steht, zwei Hirtenknaben 1407 ein aus einem Baumstamm gewachsenes Muttergottesbild gefunden haben. Es wurde nach Matrei gebracht, und ihm wurden wundersame Kräfte zugeschrieben. Der Holzknecht Jakob Lusch aus Matrei hörte eine Stimme, die ihm befahl, am Fundort des Marienbildes eine Kapelle zu bauen. 1411 erhielt er die behördliche Erlaubnis, Gaben für den Bau der Wallfahrtskirche zu sammeln. Die Kirche wurde 1429 fertig gestellt. Das Quellwasser aus dem Brunnen neben dem Kloster hat angeblich eine Heilwirkung. Das Muttergottesbild wurde dann wieder von Matrei heraufgebracht.
Mehr Info bei Wikipedia
Stängellose Kratzdistel, Fetthennen-Steinbrech, Bergdistel, Alpen-Hornkraut, Glockenblume, Silberdistel, Goldpippau. Auch Steinadler kann man hier antreffen.
Rother Jubiläums-Wanderführer Alpen
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Alpenvereinskarte 31/5
Innsbruck und Umgebung
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Links: Inntal mit Karwendel, Mitte Wipptal, rechts Stubaital. Das Navistal zieht vom Wipptal nach links oben.
Foto (c) Robert Steiner