Von Sachrang über die Priener Hütte
Der Chiemgauer Breitenstein liegt etwas im Schatten seines bekannteren Bruders, dem Geigelstein. Nicht nur aus diesem Grund ist er im Winter seltener frequentiert, denn der Aufstieg mit Schneeschuhen bzw. Tourenski ist oberhalb der Priener Hütte nicht gerade einfach. Wer geübt ist und das nötige bergsteigerische Können für steilere Hänge hat, wird bei dieser Schneeschuhtour voll auf seine Kosten kommen. Wem die Tour trotzdem noch zu kurz ist, der kann auf dem beschriebenen Verbindungsgrat noch auf den Geigelstein aufsteigen.
Wie der Geigelstein, ist auch der Breitenstein ein hervorragender Aussichtsberg. Die Sicht in die Berchtesgadener Alpen, Hohe Tauern, Zillertaler Alpen und natürlich auf die nahen Gipfel der Chiemgauer Alpen. Bei besten Bedingungen erblicken wir die Zugspitze und im Nordosten den Wittigstein im Böhmerwald.
GPS-Wegpunkt:
N47 41.579 E12 16.081 zu Google Maps
Umweltfreundliche Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Strecke München-Salzburg bis Prien am Chiemsee; von dort mit der Chiemgau-Bahn bis Aschau i.Ch. - weiter mit Linienbus (Mo - Sa) bis nach Sachrang. Achtung: Am Wochenende eingeschränkter Busverkehr!
Vom Tiroler Inntal über die A93 bis nach Oberaudorf und von dort über Sebi nach Sachrang. Der Startpunkt ist der große Wanderparkplatz direkt an der Hauptstraße am Ortsbeginn von Sachrang.
Mit dem Pkw:
Autobahn A8 (München-Salzburg) bis Ausfahrt Frasdorf oder Bernau a. Ch., von dort jeweils ca. 5 km bis Aschau, weiter bis nach Sachrang. Der große Wanderparkplatz befindet sich direkt an der Hauptstraße am Ortsbeginn von Sachrang.
Mit dem Bike:
Von Aschau aus führt neben der Hauptstraße ein breiter Radweg durch das Priental.
Tourenplaner / Online-Fahrpläne:
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Information:
Der Name "Prien" kommt aus dem keltischen "Brig Enna" - übersetzt: die aus den Bergen kommende. Sie entspringt am Südhang des Spitzsteins, ist 32 km lang und mündet in den Schafwaschener Winkel in den Chiemsee. Bei Hochwasser bringt sie enorme Holz- und Schwebstofffrachten, insbesondere aber Sand in den Chiemsee. So hat sich der Boden der Bucht in den letzten 45 Jahren um 145 cm angehoben, wie sedimentologische Untersuchungen herausgefunden haben. Das bedeutet, dass der See zusehends verlandet, was aber eigentlich ein natürlicher Vorgang ist.
Aufstieg:
Vom Parkplatz bis zur Abzweigung kurz vor der Priener Hütte bleiben wir auf dem Wirtschaftsweg. Auf ca. 1020 m gibt es bei einem Schild eine Möglichkeit zur Abkürzung: Hier zweigt links ein Steig durch den Wald ab, der bei der Talalm wieder auf die Forststraße trifft. Sollten wir diesen Abkürzer nicht benutzen, können wir kurz vor der Talalm rechts auf einem Weg über die verfallene Grünbodenalm ebenfalls abkürzen. In beiden Fällen stoßen wir noch vor der Priener Hütte wieder den Wirtschaftsweg. Bereits in Sichtweite der Priener Hütte, gleich nach der Niederkaseralm, verlassen wir bei einer Linkskurve den Weg nach rechts. War der Aufstieg bisher recht handsam, haben wir nun die schwierigsten Teile der Tour vor uns. Durch die Westmulde steigen wir über zwei Steilstufen 130 Höhenmeter bergauf bis auf die Breitenstein-Scharte (auch „Käferlschneid“), das ist der Grat zwischen Geigelstein und Breitenstein. Auf dem oft überwechteten (!) Kamm halten wir uns rechts und steigen durch Latschen weitere 130 Höhenmeter bis zum Gipfelkreuz.
Abstieg:
Der Abstieg erfolgt auf dem Aufstiegsweg. Zum Ausklang der Tour bietet sich vor der Forststraßen-Abfahrt die Priener Hütte an (drei Minuten von der Niederkaseralm).
Schutzgebiete:
Die freie Mulde vor dem Grat zwischen Geigel- und Breitenstein sollte auf keinen Fall nach links oder rechts verlassen werden, denn auf beiden Seiten befinden sich Schutzgebiete (siehe unten Ausschnitt aus der Alpenvereinskarte BY17).
Die Abfahrt vom Breitensteingipfel nach Osten über die Leiten vom Gipfel zur Wirtsalm ist erlaubt, Aufstieg und Abfahrt von Süden über das Karl sind nicht erlaubt.
GPX-Tracks sind oft ungenau. Die angezeigten Daten können (insbesondere zur Höhe und Steigung) falsch sein.
Auf der Karte lässt sich rechts oben in die Kartengrundlage OpenTopomap umschalten (OpenTopoMap ist nicht immer sofort verfügbar).
Zum Zoomen der Karte bitte STRG und Mausrad benutzen.
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3. Die Benutzung privater Straßen und das Betreten privater Grundstücke kann gesetzlichen Beschränkungen unterliegen.
4. Bitte jede Tour gut vorbereiten, nur passende Bergausrüstung verwenden und das eigene Können nicht überschätzen. Touren, die nicht als leicht gekennzeichnet sind, sind nur für Profis geeignet. Die Nutzung erfolgt auf eigene Verantwortung.
Ich habe die obigen Download-Bedingungen genau gelesen und akzeptiere sie.
Umweltverträgliches Skibergsteigen
Die Höhenstufe des Bergwaldes und die Gebiete darüber bieten Lebensraum für gefährdete Tierarten. Der Winter ist für sie eine harte Zeit. Raufußhühner z. B. überleben nur durch Anpassung und äußerste Energieeinsparung. Sie sind auf bestimmte, eng begrenzte Überwinterungsgebiete angewiesen. Selbst wenn man die Tiere nicht sieht, kann es zu Fluchtreaktionen kommen. Wer zu oft gestört wird, kann keine Fettreserven ansammeln und verhungert innerhalb kürzester Zeit. Alle vier Raufußhuhnarten (Auerhuhn, Birkhuhn, Haselhuhn und Schneehuhn) haben im Geigelsteingebiet ihre Heimat. Nehmen Sie deshalb Rücksicht!
Der Geigelstein ist seit 1991 als Naturschutzgebiet ausgewiesen, 2009 wurde die entsprechende Verordnung gelockert und bisher gesperrte Gebiete freigegeben. Es gibt aber weiterhin Wegeverbote auch für Skitouren, was viele Erholungsuchende nicht wissen. Geschützt und unterstützt werden Flora, Fauna, traditionelle Almwirtschaft und die Erholungsfunktion für Einheimische und Gäste. Um insbesondere die Tier- und Pflanzenwelt der Region zu schützen, gelten für das Skitourengehen, Schneeschuhwandern und Snowboarden feste Regeln. Wichtig ist, dass die Regelungen eingehalten werden, nicht nur, um Bußgelder zu vermeiden, sondern um den Tieren im Winter eine Überlebenschance zu geben.