Einfache Schneeschuhwanderung südlich vom Unterberghorn
Diese einfache Schneeschuhwanderung eignet sich besonders als Halbtagestour für Schneeschuh-Einsteiger. Sie ist nicht steil, und die harmlosen Wege führen bis zur Prostalm, die einige Minuten unterhalb des Prostkogels liegt. Vom flachen Wiesengipfel haben wir trotz des kurzen Anstiegs eine hervorragende Aussicht auf die Kitzbühler, Berchtesgadener und Zillertaler Alpen, sowie die Loferer und Leoganger Steinberge. Vor allem aber besticht der Blick auf den gewaltigen Ostkaiser mit Ackerl- und Maukspitze, der uns fast während der gesamten Tour begleitet. Der Aufstieg erfolgt über eine einfache Forststraße, während der Rückweg über ein über welliges, ideales Schneeschuhgelände führt. Die nahegelegene Teufelsgasse ist im Winter mit Schneeschuhen schlecht begehbar.
Der Name "Prostalm" hat übrigens nichts mit dem gleichnamigen Trunkspruch zu tun. Als „Probst“ bezeichnete man früher den Vorsteher eines Klosters, und ein Probst aus dem Chiemgau hatte sich in dieser Almgegend einst niedergelassen. Im Lauf der Zeit wurde das „b“ einfach verschluckt.
GPS-Wegpunkt:
N47 34.277 E12 25.712 zu Google Maps
Mit dem Pkw:
Inntalautobahn Ausfahrt Oberaudorf: Über Walchsee nach Kössen und von dort in Richtung St. Johann. Ca. 2,5 km nach Griesenau zweigt links die Straße nach Hinterberg ab. Auf dieser gelangt man bis zum Weiler Hinterberg, es gibt einige Parkplätze.
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Am oberen Ende des Parkplatzes halten wir uns links Richtung „Sprissleralm, Prostalm, Teufelsgasse“. Nach 400 Metern weist vor einem Gebäude ein Schild rechts zur Prostalm und Teufelsgasse. Hier biegen wir rechts ab. Dieser Weg wird normalerweise nicht mehr geräumt, also heißt es jetzt Schneeschuhe anschnallen. Die asphaltierte Forststraße endet hinter den Gebäuden.
Nach einer Serpentine gelangen wir zu einer Jagdhütte, hier würde rechts der Weg zur Teufelsgasse abzweigen, die wir im Winter aber nicht begehen sollten. Wir bleiben also auf dem Hauptweg, der uns bald auf einen Sattel führt. Danach führt uns der Weg zuerst leicht bergab, und in der Ferne erblicken wir bereits die sanfte Kuppe des Prostkogels mit seiner hohen Funkantenne. Die Prostalm erreichen wir in Kürze ohne weiteren Höhenunterschied. Auch das Gipfelkreuz ist schnell erstiegen. Hier lädt sogar eine Bank zum Verweilen ein und wir werden mit einer fantastischen Aussicht auf die Berggipfel rundherum belohnt.
Der Abstieg erfolgt nun über den südlichen Bergrücken zu der von oben aus bereits sichtbaren Wegekreuzung. Dort weisen bereits Schilder zur Teufelsgasse und zum Parkplatz Hinterberg. Leicht ansteigend folgen wir den Wegspuren nach Südosten, wobei wir den noch sichtbaren Weg bereits nach ca. 150 Metern verlassen. Ab hier befinden wir uns auf weglosem Gelände. Den Waldgürtel linker Hand (dort befindet sich auch die Teufelsgasse) betreten wir nicht, sondern wandern nördlich davon über ein wundervolles, welliges Schneeschuhgelände zuerst nach Südwesten, später nach Nordwesten, bis wir wieder rechts eines Waldes auf unseren Aufstiegsweg stoßen. Von hier aus geht es auf dem bekannten Weg zurück zum Parkplatz Hinterberg.
Landschaftsschutzgebiet.
Der Aufstieg bis zur Prostalm befindet sich im letzten Kilometer vor dem Gipfel genau an der Grenze des Landschaftsschutzegbietes Hefferthorn-Fellhorn-Sonnenberg. Hier sollte der Weg nicht nach Norden verlassen werden. Der Abstieg vom Prostkogel bis nach Hinterberg befindet sich bereits außerhalb des Schutzgebietes.
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Östlich des Prostkogel-Gipfelkreuzes fällt ein hoher Funksendemast mit einem Gebäude auf. Beide wurden zu Beginn des 2. Weltkries als Luftnachrichtenstation errichtet. Gerade dieser harmlose und nicht zu hohe Berg eignete sich aufgrund der weiten Einsicht in die umliegenden Täler bestens, um die Flugaktivitäten in der Umgebung zu beobachten. Wurde eine feindliche Flugbewegung erfasst, erfolgte umgehend eine Meldung an die Zentrale in Innsbruck. Diese alarmierte die Bevölkerung der Chiemgauer Alpen und der Kitzbüheler Alpen sowie des Kaiserwinkels, rechtzeitig ihre Luftschutzkeller aufzusuchen. Vermutlich wurden durch diese Station viele Menschenleben gerettet.
Wanderbuch Wilder Kaiser
Talwanderungen - Hüttentouren - Höhenwege - Gipfelziele
von Fischlmaier, Hans