Das Matterhorn der Berchtesgadener Alpen
Von fast allen Seiten fällt im Steinernen Meer die formschöne Pyramide der Schönfeldspitze auf. Viele kennen sie von einer Bootsfahrt auf dem Königssee - hier steht sie beherrschend über dem gegenüberliegenden Ufer, wenn man die Fahrt in Königssee startet. Mit einer Höhe von 2653 Metern ist sie nach dem Selbhorn (2655 m) der zweithöchste Gipfel im Steinernen Meer.
Der hier aufgezeigte Normalweg führt vom Riemannhaus zuerst zum Südgrat, danach über den südöstlichen Rücken zum Gipfel. Der Rückweg zum Riemannhaus erfolgt durch das Steinerne Meer.
Aufgrund der Länge dieser Wanderung ist es sinnvoll, eine Übernachtung auf dem Riemannhaus vorzunehmen.
GPS-Wegpunkt:
N47 26.160 E12 54.434 zu Google Maps
Mit dem Pkw:
Über Lofer und Saalfelden nach Maria Alm. Dort im Ortszentrum links Richtung Grießbachwinkl und immer ansteigend (Wegweisern Riemannhaus) bis zum Parkplatz Sandten fahren.
Tourenplaner / Online-Fahrpläne:
hier klicken
Aufstieg zum Riemannhaus:
Vom Parkplatz Sanden (auch: Sandten) aus wandern wir auf dem breiten, steilen Schotterweg (Nr. 425) eine knappe Stunde bis zur Talstation der Materialseilbahn. Bereits hier ziehen uns das Breithorn (links) und der markante Sommerstein (rechts) in den Bann. Die noch vor der Materialseilbahn liegende Abzweigung zum Breithorn lassen wir links liegen und bleiben auf der Forststraße. Einige Meter vor der Talstation der Materialseilbahn (auf 1580 m) zweigt links der markierte, schmale Steig zum Riemannhaus ab. Er führt uns zuerst durch ein Geröllfeld, bald darauf aber über in Stein gehauene und teilweise betonierte Treppen sehr steil bergauf. Einige Bereiche sind hier mit Drahtseilen gut versichert und verlangen auch immer wieder Trittsicherheit, Schwindelfreiheit sowie alpine Erfahrung. Bei feuchten Verhältnissen sollten Unerfahrene ein Klettersteigset verwenden. Kurz vor der Ramseider Scharte durchqueren wir eine steile Felsschlucht. Nach ca. 2 Stunden erblicken wir links neben dem imponierenden Sommerstein das Dach des Riemannhauses #, das wir nach weiteren 20 Minuten erreichen.
Riemannhaus - Schönfeldspitze:
Vom Unterkunftshaus folgen wir in östlicher Richtung dem AV-Weg Nr. 401 durch das karstige Gelände bis zu einer Abzweigung auf 2190 m. Hier halten wir uns rechts, umgehen den Wurmkopf nördlich und gelangen bald in steileres Felsgelände. Der Aufstieg auf den Sattel zwischen Wurmkopf und Schönfeldspitze ist nur an wenigen Stellen gesichert, wenig markiert und wird in seinem mittleren Bereich zunehmend steiler. Wir erreichen danach den Südrücken der Schönfeldspitze, der zu einer kurzen Rast mit schöner Sicht in die Hohen Tauern einlädt. Nun folgen wir dem gut sichtbaren und leicht ansteigendem Band, welches uns quer über die Südflanke des Gipfels führt. Zum Schluss hin ist dieser Bereich sehr ausgesetzt, einige künstliche Tritte und Haltegriffe erleichtern den Übergang zur Ostseite. Kurz darauf mündet dieser Weg in den Aufstieg von der Buchauer Scharte. Hier klettern wir links in 15 Minuten über den steilen Schrofenrücken zum Gipfelkreuz empor.
Schönfeldspitze - Steinernes Meer - Riemannhaus
Vom Gipfel aus steigen wir vorsichtig bis zu der Stelle zurück, wo unser Aufstiegsweg in den Weg von der Buchauer Scharte einmündete. Hier folgen wir den Markierungen weiter nach unten durch die Schönfeldnieder; das Gelände ist sehr steil und erfordert eine gute Trittsicherheit! Vor der Buchauer Scharte muss noch einmal ein Felsblock mit zu seinem Gipfel hinaufziehenden Bändern überschritten werden. Danach unten in der Buchauer Scharte angekommen, müssen wir aufpassen, um den richtigen Weg durch das Steinerne Meer zu wählen. Es zweigen zwei Wege in unsere Richtung nach links (Nordosten) ab, richtig ist der erste. Sollten wir trotzdem versehentlich den zweiten Weg wählen, so ist dies nicht zu schlimm, da einmal nach ca. 250 Metern und ein weiteres Mal nach 700 Metern die Möglichkeit besteht, links in unsere gewünschte Richtung zu gelangen.
Ungefähr einen Kilometer nach der Buchauer Scharte erreichen wir eine Wegegabelung und folgen hier links dem Wegweiser zum Riemannhaus. Nach weiteren zwei Kilometern, teils ansteigend, teils absteigend, treffen wir wiederum auf eine Gabelung auf 2190 m. Nun befinden wir uns auf dem vom Aufstieg bekannten Weg zum Riemannhaus, das wir nach einer weiteren halben Stunde erreichen.
Riemannhaus - Parkplatz
Der Abstieg zum Wanderparkplatz Sanden erfolgt auf dem bekannten Aufstiegsweg.
Die GPS-Datei enthält den Weg ab dem Riemannhaus.
GPX-Tracks sind oft ungenau. Die angezeigten Daten können (insbesondere zur Höhe und Steigung) falsch sein.
Auf der Karte lässt sich rechts oben in die Kartengrundlage OpenTopomap umschalten (OpenTopoMap ist nicht immer sofort verfügbar).
Zum Zoomen der Karte bitte STRG und Mausrad benutzen.
1. Unsere GPS-Dateien dürfen kostenlos für die private Nutzung heruntergeladen werden. Die Veröffentlichung jeglicher Art (z.B. Komoot, Outdooraktiv, andere Homepage etc.) sowie kommerzielle Nutzung ist nur mit vorheriger Genehmigung von roBerge.de möglich.
2. Die GPS-Daten wurden mit größter Sorgfalt aufbereitet. Trotzdem kann keine Gewährleistung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Daten gegeben werden. Sie können deshalb nur als Unterstützung bei der Wegfindung dienen. Wir weisen deshalb ausdrücklich darauf hin, dass die Wegfindung nur aufgrund offizieller Karten erfolgen darf. Die Tracks dürfen nie ohne betreffendes Kartenmaterial für das dazugehörige Gebiet verwendet werden.
3. Die Benutzung privater Straßen und das Betreten privater Grundstücke kann gesetzlichen Beschränkungen unterliegen.
4. Bitte jede Tour gut vorbereiten, nur passende Bergausrüstung verwenden und das eigene Können nicht überschätzen. Touren, die nicht als leicht gekennzeichnet sind, sind nur für Profis geeignet. Die Nutzung erfolgt auf eigene Verantwortung.
Ich habe die obigen Download-Bedingungen genau gelesen und akzeptiere sie.
Immer am Sonntag nach dem Bartholomäustag (Ende August) findet beim Riemannhaus eine Bergmesse statt, danach beginnt die große Wallfahrt über das Steinerne Meer nach St. Bartholomä.
Der Ursprung der Almer Wallfahrt geht auf ein Gelübde der Pinzgauer zurück:
Zur Zeit der großen Pest herrschte im Pinzgau im Salzburger Land (der südlich an das Berchtesgadener Land angrenzt) ein großes Elend - viele Orte wurden von dieser Krankheit förmlich ausgerottet. Bewohner von Ortschaften, die verschont wurden, machten sich als Wallfahrer auf zum Dürrnberg, um für das Überleben zu danken. Dieses Gelöbnis ist der Ursprung der Wallfahrt von Maria Alm im Bundesland Salzburg nach St. Bartholomä am Königssee.
Alpenvereinskarte 10/1
Steinernes Meer
von Alpenverein
Berchtesgadener Alpen
von Römmelt, Bernd / Willi Schwenkmeier