Traumhafte Skihänge im Schatten des Hochkalters
Der Hochkalter ist nicht gerade als klassischer Skiberg bekannt. Zu steil und zu schroff sind seine Flanken und seine Kare sperren für Skitouristen unangenehme Waldgürtel. Allein im Frühjahr verirren sich einige Skitourengeher ins Blaueis oder in die Hochtäler entlang des Klausbachtals. Eine lohnende Möglichkeit gibt es aber doch - auch und gerade im Hochwinter. Die offenen Flächen der Hochalm. Eingebettet zwischen den Felswänden von Schärtenspitze, Blaueisspitze und dem Stanglahnerkopf liegt sie malerisch schön über dem Wimbachtal. Ihre ideal geneigten, kupierten Hänge bieten erstklassigen Abfahrtsspaß der sich aber wie so oft in den nördlichen Kalkalpen auch erst verdient werden muss. Skihänge bis ins Tal hinab darf man sich nicht erwarten.
Dafür ist es hier in der Regel etwas ruhiger als an den allseits bekannten Berchtesgadener Skitouren-Klassikern.
Die Tour ist zudem landschaftlich sehr reizvoll, bietet aber keinen allumfassenden Panoramablick da kein echter Gipfel erreicht wird. Die Ausblicke ins Land, ins Wimbachgries und auf den mächtigen Watzmann direkt gegenüber wissen trotzdem zu beeindrucken!
GPS-Wegpunkt:
N47 36.423 E12 53.254 zu Google Maps
Umweltfreundliche Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Mit der Bahn zum Bahnhof Berchtesgaden. Direkt am Bahnhof weiter mit der RVO-Buslinie Berchtesgaden-Ramsau-Hintersee Richtung Hintersee. Die Busse verkehren in etwa im Stundentakt (siehe www.rvo-bus.de). Haltestellen "Kirche" oder "Oberwirt".
Mit dem Pkw:
A8 München – Salzburg bis Ausfahrt Traunstein/Siegsdorf. Weiter auf der B 305 (Deutsche Alpenstraße) über Inzell, Schneizlreuth bis zur Schwarzbachwacht. Ca. 500 m nach dem Wirtshaus Wachterl biegt man rechts ab in die Alte Reichenhaller Straße, Richtung Hintersee. Bei der Abzweigung, die rechts zum Hintersee führt, biegt man links ab in die Straße "Im Tal". Kurz darauf befindet sich rechts die Pfeifenmacherbrücke.
Tourenplaner / Online-Fahrpläne:
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Aufstieg:
Vom Parkplatz gehen wir auf der ausgeschilderten Forststraße (Rodelbahn) durch Waldgelände Richtung Eckaualm. Nun am Almkaser vorbei und nach Süden in einen bewaldeten Kessel. Von dort in einigen Kehren entlang des Sommerwegs durch steiles Waldgelände hinauf. Dabei treffen wir auf einen auffallenden Felsriegel den wir in einer Rechts/Links-Kombination umgehen um dann weiter dem Sommerweg folgend auf die Märchenwiese (mit Diensthütte) zu kommen. Kurz vorher biegen wir links (südlich) ab und spuren durch wunderschönen lichten Lärchenwald den freien Hängen der Hochalm entgegen. Zuerst halten wir uns noch entlang der Westwände des Stanglahnerkopfes um dann nach Rechts (Westen) abdrehend in flacheres freies Gelände zu gelangen. Die weiten Hänge der Hochalm liegen nun gut einzusehen vor einem und man kann selbst die geeignete, dem Gelände angepasste Spuranlage wählen. Meist ist aber schon eine gute Spur vorhanden der man folgen kann. Die Ausblicke weiten sich nun mit jedem Schritt und die Vorfreude auf die Abfahrt steigt. Besonders die schroffen Wände von Blaueisspitze, Schärtenspitze und natürlich der Watzmann selbst wissen zu beeindrucken. Den höchsten Punkt stellt eine Schneekuppe ohne Kreuz unter der Blaueisspitze dar. Hier öffnet sich nun auch der Blick ins Wimbachtal.
Abfahrt:
Die oberen Hänge lassen viele Varianten zu, so dass im Normalfall wohl jeder noch seine eigene Spur legen darf. Auch links (im Abfahrtssinn) entlang der Wände von Schärtenspitze & co ist eine Abfahrt möglich. Man darf nur nicht versäumen rechtzeitig wieder nach rechts zu queren, um spätestens auf Höhe der Märchenwiese wieder den Aufstiegsweg zu gewinnen. Weitere Abfahrt wie Aufstieg.
Eine hohe Schneelage abzuwarten ist von Vorteil. Zum Einen muss man dann unten nicht tragen, zum Anderen ist der steile Mittelteil auf schmalen Wegen durch Wald nur dann sicher befahrbar. Bei wenig Schnee oder Eis sonst heikel! Abschnallen und Skier tragen!
Skitourenführer Berchtesgadener und Chiemgauer Alpen
mit Chiemgauer Alpen, Kaiser und Steinbergen
von Sepp und Marc Brandl